Ja, mich gibt es noch...
Wenn ich eine so lange Pause eingelegt habe, dann weiß ich immer gar nicht, wie und wo ich wieder einsetzen soll. Aber bevor ich mich weiterhin drücke, will ich Euch jetzt zumindest mal einen kleinen Überblick über das geben, womit ich mich in den vergangenen Monaten so beschäftigt habe.
Zunächst habe ich eine ziemlich spannende Location besucht. Eine alte umgebaute Maschinenfabrik, das 1905 Re-Creative Art, die nun als Kunsthalle genutzt wird. Es gibt ein paar kleine Läden, in denen es noch echte Handwerk zu sehen gibt sowie einige schöne Restaurants.
Diese Halle wurde dann im Dezember genutzt, einen Weihnachtsmarkt aufzubauen, der sowohl bei den Einheimischen wie auch den Ausländern gleichermaßen Anklang gefunden hat. Als Vertreter der Deutschen mit Ergänzung einiger anderer Europäer habe ich mich ein ganzes Wochenende lang an einen Stand gestellt und selbstgebackenes deutsches Weihnachtsgebäck verkauft. Den Erlös dieser Gemeinschaftsaktion haben wir bedürftigen Kindern in Shenyang zukommen lassen. Das Gebäck kam übrigens sehr gut an und der Erlös war überwältigend!
Dann habe ich zur Abwechslung mal wieder ein echtes Fotoshooting gehabt und den kleinen Ben mit seiner Familie fotografiert. Dafür habe ich mir dann auch gleich noch etwas Ausrüstung im Wu’ai-Markt gekauft, jetzt ist mein Studio schon richtig gut ausgerüstet und weiteren Shootings steht nichts im Wege.
Im Herbst hatten wir dann auch mal echten Nebel und nicht nur Rauch! Bei uns sah es morgens aus, wie auf meinem Poster!
Wer in der Stadt im 30. Stock wohnt, hatte oberhalb des Nebels sogar Sonnenschein, aber das konnte ich erst glauben, als ich die Bilder meiner Freundin Molly von Day&Nite Shenyang im WeChat gesehen habe.
Für die Vorbereitung der Weihnachtsfeier unserer deutschen Schule habe ich mich dann an einem Wochenende mit zwei Freundinnen auf den Weg zum Großmarkt gemacht. Hatte ich schon gesagt, dass die Chinesen Frühaufsteher sind? Wir waren pünktlich um 4:15 Uhr vor Ort und konnten das rege Treiben beobachten bzw. mussten selbst aktiv werden, denn es galt eine Feier für 140 Personen mit Gemüse zu versorgen. Es hatte uns hart getroffen, die Temperaturen waren auf -15 Grad gesunken und sanken bis morgens um 7 Uhr noch weiter. Als wirklich nichts mehr ins Auto passte, waren auch wir vollkommen durchgefroren und der Adrenalinstoß reichte gerade noch, heile wieder nach Hause zu kommen. Spaß hat’s gemacht und im Sommer bin ich wieder dabei!!
Und nach der Kälte kam dann auch noch der Schnee. Völliges Chaos an einem Tag, die Autobahn gesperrt, eine Fahrt in die Stadt dauerte etwa dreimal so lange wie sonst. Dann, am nächsten Tag, Sonnenschein, bei klirrender Kälte wunderschöner Schnee und immer noch Chaos auf den Straßen.
Man soll es nicht meinen, aber es gibt in Shenyang echte Oasen der Ruhe und Besinnlichkeit. Und das Milk&Cookies gehört für mich unbedingt dazu. Nach einem Einkaufsbummel oder einer Chinesischstunde ist dies der Ort um herunterzufahren und sich selbst mit einem Kaffee und leckeren home made Cookies zu verwöhnen.
Das Jahr endet ruhig für uns. Wir haben uns entschieden, Weihnachten in Shenyang zu verbringen und mal etwas zu entspannen. Noch einmal durchschnauben, bevor wir uns wieder voller Elan in das neue Jahr stürzen. Für mich wird es spannend, denn wir werden hier in Shenyang den ersten Fotomarathon Chinas organisieren und darauf freue ich mich riesig! Eine tolle Stadt, viele super nette Menschen und jede Menge Möglichkeiten – 2015 kann kommen!
Und nun, statt Weihnachtsbaum und Kerzenschein schicke ich Euch ein paar sonnige Grüße und die besten Wünsche für das kommende Jahr aus Shenyang, China! Lasst es Euch gut gehen, genießt jeden Tag und vielleicht gelingt es Euch, jeden Tag etwas Gutes zu tun.
Bis ganz bald, Eure Bettina