Und wieder einkaufen…

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht so sehr gerne shoppen gehe. Was mich interessiert sind technische Geräte und diverses Zubehör. Und daher war und bin ich fasziniert von dem riesigen Angebot hier. Hier gibt es nur groß und viel, dabei darf man sich auf keinen Fall vom äußeren Eindruck leiten lassen. Nur weil es von außen aussieht, wie ein Ramschladen, sollte man auf keinen Fall einen Bogen darum machen.

Neben der Computer-Street in der wir vor kurzem ein HDMI-Kabel gekauft haben, gibt es die Straße für Handys und Handyzubehör. Hier sind die Geschäfte alle an einer Straße, ein Laden neben dem anderen. Jede Marke ist vertreten und befindet sich in Eintracht mit den größten Konkurrenten. Ich denke, mit dem obigen Foto bekommt Ihr eine Vorstellung von der Straße.

Da wir ein Zubehör für ein iPhone gesucht haben, hat uns unser Fahrer auf den pingguo (Apfel) hingewiesen und soweit ich ihn verstanden habe auch diesen Ort als späteren Treffpunkt genannt. Ist ja immer besser, wenn man Treff- und Zeitpunkt vorher klärt, telefonieren ist derzeit noch nicht so richtig gut. Aber es wird immer besser. Sogar Stefan ist beeindruckt, was ich schon alles kann.

Wir hatten uns gut vorbereitet und uns aus dem Internet das entsprechende Teil herausgesucht und dann ein Foto gemacht. Also haben wir allen Mut zusammengenommen und sind in den ersten Laden reingegangen. Da alles von außen etwas schäbig aussieht, muss man sich erst einmal überwinden. Aber wenn man sich erst getraut hat, die nahezu blickdichte Tür aufzumachen, so wird man von sauberen, gut sortierten Läden überrascht. Und es gibt jede Menge hilfsbereiter Mitarbeiter, die Dir gerne unter die Arme greifen wollen. Schnell wird klar, dass wir kein chinesisch sprechen und das Personal kein englisch. Da kommt dann das Smartphone zum Einsatz. Bilder zeigen, was man sucht und die Übersetzer-App hilft, wenn Bildern allein nicht ausreichen.

Das neu gelernte Wort heißt meiyou, das heißt „es gibt keine“, spätestens nach den dritten Geschäft war das klar. Es hat noch ein paar Anläufe gebraucht, bis wir erfolgreich waren! Erstaunlicherweise ist das so anstrengend, dass wir anschließend froh waren, dass unser Fahrer uns schon bald wieder abholen würde, am pingguo.

Hier an der Straße wollten wir uns treffen, nur leider gab es mindestens 10 Apple-Zeichen. Welchen also sollten wir nehmen? Also einfach mal an die Ecke stellen und Ausschau halten. Reges Treiben rund um uns und ein Lärm, der jedes Telefongespräch nahezu unmöglich macht. Aus Lautsprechern ertönt Musik und Gebrüll, vermutlich Werbung. Sogar den Karnevalshit „Da steht ein Pferd auf dem Flur“ gab es in der chinesischen Fassung. Und als kleine Untermalung dürft Ihr das Hupen nicht vergessen. Da das Ein- Und Aussteigen mitten auf der Straße zum üblichen Verkehrsbild dazugehört, darf das Warnsignal der folgenden Autos nicht fehlen.

Aber einen hartgesottenen Chinesen kann das nicht stören. Da schmecken die kandierten Erdbeeren dennoch und die Straßenverkäufer sind durch solche Nebensächlichkeiten nicht aus der Ruhe zu bringen. Das erklärt auch, wie sie es immer wieder schaffen, an Ort und Stelle und unter den merkwürdigsten Umständen zu schlafen. Wenn ich da mal eine kleine Sammlung von Schnappschüssen zusammen habe, werde ich Euch daran teilhaben lassen!

Seht Ihr oben im Bild rechts den Mann mit der Fellmütze? Alle 20 Meter saß ein solcher Mann auf einem Stuhl und hatte eine lange Liste in der Hand. Max meinte, er würde vielleicht rekrutieren. Für was wohl? Wir haben immer mehr Fragen als Antworten, und ich denke, das wird auch noch lange so bleiben.

Ich wünsche Euch alle Liebe,
Eure Bettina

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert